Hallo und viele Grüße aus Cochrane! Mit einer kleinen krankheitsbedingten Verzögerung sind wir nach vier Tagen Aufenthalt in Coyhaique eine Etappe weiter gen Süden gefahren. Nach zunächst etwa 100 Km Asphalt besteht nun der letzte Rest der Carretera Austral bis Villa O’Higgins aus Schotterpiste. Der Regenwald weicht langsam der patagonischen Steppenlandschaft und es wird deutlich trockener. Auch der Wind weht nun stärker – gut also dass wir gen Süden fahren, so haben wir viel häufiger Rückenwind als Gegenwind. Erfreulicherweise gibt es auch nicht mehr so viele störende Insekten. Vor allem Bremsen und chilenische Riesenfliegen hatten uns weiter im Norden das Leben schwer gemacht. Eine Frontalkollision hatte ich allerdings kürzlich bei 40 Km/h mit einer üblicherweise friedlichen Hummel. Ich erwischte sie mit voller Geschwindigkeit genau zwischen Helm und Brille. Ihr Wehrstachel traf mich exakt in die rechte Augenbraue und sorgte einerseits für eine Vollbremsung meinerseits, anderseits für viel Erheiterung bei Emilia und Livia, nach dem die Schwellung ihr volles Ausmaß angenommen hatte. Nun ja, nun weiß ich mit Sicherheit dass es wohl ein Gerücht sein muss, dass Hummeln keinen Stachel hätten.

Viel Freude nun mit den (Landschafts-)Bildern!

 

 


Vorerst die letzte Abfahrt auf asphaltiertem Grund, hinten rechts ist der Cerro Castillo zu sehen.

 

 

2675 m hoch ist dieser zerklüftete scharfkantige Fels. Das Dorf am Fuße des Berges ist gleichnamig benannt. Dort mussten wir aufgrund von Sprengarbeiten an der Straße für einige Stunden warten.

 

 

Bis 18 Uhr war hier kein Durchkommen – es werden Sprengungen zur Verbreiterung der Straße durchgeführt.

 

 

Weiter geht es durch viele schöne Täler. Wasser ist dank der vielen Gletscher immer ausreichend vorhanden und fast jede Nacht schaffen wir es, an einem Bach oder See zu zelten.

 

 

Sonne und tiefschwarze Wolken wechseln sich dank des heftigen Windes in schneller Reihenfolge ab.

 

 

Sieht ganz schön ungemütlich dort hinten aus!

 

 

Auf einer Strecke von etwa 30 Km finden intensive Bauarbeiten statt. Hier werden erneut Sprengungen vorbereitet. In die zuvor gebohrten Löcher wird gerade mit den langen Stangen das explosive Material gestopft. Schnell weg hier! 🙂 Meist ist die Strecke nur einspurig befahrbar und darf nur von einer Richtung aus befahren werden, doch mit den Rädern können wir uns oft durchschlängeln, so dass Magdalena weiterschläft. Sie wacht nämlich auf, sobald wir zu lange stillstehen…

 

 

Das Gletscherwasser schimmert schön Türkis… Zum Wasserfiltern sollte man allerdings lieber klare Bäche ansteuern.

 

 

Juhuu! Alle Baustellen liegen hinter uns. Ab jetzt sieht unsere Piste so aus.

 

 

Wir zelten an einem riesigen Gletschersee der von einem ganz ordentlichen Sandstrand umrandet wurde. Livia konstruiert eine mächtige Burg, die Magdalena nur zu gern eingenommen hätte…

 

 

Das Wetter ist zwar recht heiß, doch zum Schwimmen sind die Seen viel zu eisig. Wir können uns gerade so dazu überwinden, uns kurz zum Waschen hinein zu begeben.

 

 

Ihr seht, es wird deutlich trockener. Wir befinden uns im Regenschatten der direkt an der Küste liegenden Bergketten.

 

 

Das ist der Rio Baker. Der Fluss mit dem größten Volumenstrom in Chile.

 

 

Hier befinden wir uns kurz vor Cochrane. Der Schotter lässt sich gut fahren, bloß das Höhenprofil war durchaus fordernd.

 

 

Grün markiert ist der Ort Cochrane. Gestern und heute pausieren wir in diesem 3000 Einwohner zählenden Ort und machen uns morgen auf den Weg nach Villa O’Higgins (~ 230 Km). Danach geht es auf etwas abenteuerlichen Pfaden nach Argentinien. Autos kommen dort nicht mehr durch, wir können also auf wenig Verkehr hoffen.

 

 

 

 

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